Existieren oder Leben?
Hallo liebe Freunde!
An diesem Wochenende ist mir persönlich Eins klar geworden, so wie ein Zitat von Oscar Wilde lautet:
„Leben, das ist das Allerseltenste in der Welt – die meisten Menschen existieren nur.”
habe ich mich in den letzten Monaten all‘ zu sehr darauf konzentriert zu existieren. Kaum ein Moment verging an dem ich nur Zahlen hin und her wurf um mir ein Leben vorzugauckeln. Als war als würden sie die Macht haben, mich von allem abzuwenden, was über das existieren hinaus geht.
Es reicht nun mal nicht zu schauen ob das Geld am Ende des Monats noch reicht oder das eine Buch günstiger ist als das andere, ich mir eine Wohnung, Auto oder Notebook leisten kann. Jenes sind alles Themen die mich in den letzten Wochen, ja eigentlich schon seit dem Beginn meine Ausbildung unterdrückten mal wieder etwas zu wagen, wie es zuletzt 2007 der Fall war.
Damals wechselte ich die Schule und bei allem was heilig ist, es war der Beste und Erfolg bringenste Schritt in meine Leben bis dato. Ich spürt im Ansatz was es hieß zu Leben und nicht nur zu existieren. Keine Marionette der gesellschaft prägenden Faktoren, wie Geld, Macht oder Beziehungen, zu sein.
Ich empfand jeden Tag als eine Leichtigkeit die mir in den Schoß fiel und mich frei werden lies. Frei von Ängsten, Zurückhaltung und Schüchternheit. Ich blühte förmlich auf und mein Umfeld nahm mich als aufgeschlossenden Freund war, der den meisten auch so in Erinnerung bleiben wird.
10 Monate nach dem Schulabschluss fiel ich wieder in ein tiefes Loch der Zurückhaltung und Angst. Es war als wäre ich wieder der einzige auf dieser Welt der es nicht packen würde, auch nur im Ansatz ein vernünftiges Leben zu führen, so das man überhaupt von leben sprechen kann.
Nun aber zu dem was an diesem Wochenende geschah. Der Freitag wartete mit einer Begenung auf die mir die Augen öffnete mal wieder etwas zu wagen. Die ganze Schüchternheit abzuwerfen und mal wieder raus zukommen aus diesem Loch der Zurückhaltung.
Es begann mit der Recherche im Internet um einfach mal wieder was anderes zu tun. Das menschliche Wesen brauchte einen Namen, Facebook, Jappy und Schueler.cc, gaben nach einiger Suche eine Grundlage, um das Gegenüber abzutasten, zu schauen wo die Interessen liegen und was man daraus verwerten könnte. Das Bild begann sich zu entwickeln, nach dem Namen folgten Hobbys und Vorlieben so das man ein Profil hat um einfach mal wieder jemand neues zu entdecken.
Die Sonne brannte mit erstaunlichen 25°C und ich sah Sie an mir vorbei fahren. Eins und Zwei zusammengezählt ergab für mich die Möglichkeit wirklich einen großen Schritt in Richtung radikaler Veränderung zu gehen.
Das alte Mountainbike mit dem ich meine ersten 200 km Tagestouren bestritt, wollte ich sowieso an diesem Wochende wieder verkehrstauglich machen und hatte nun den richtigen Ansporn. Es war als würde so viel davon abhängen einfach hinaus zu fahren und mit geringer Wahrscheinlichkeit jemanden zu treffen den ich bisher nicht wirklich kannte.
20 km die ein verdammt gutes Gefühl vermittelten waren schnell weggeradelt, dabei sah ich verdammt viele fröhliche Leute die einfach nur die Sonne geniessen und einen Spatziergang oder eine Wanderung unternahmen. Es war ein Gefühl das sich im nachhinein nicht beschrieben lässt, ein Rentner der meinen Rat doch bitte den Radweg zu benutzen dankbar annahm, ein Pärchen das ich mit einer Wegauskunft glücklich machen konnte oder der Moment an dem ich Ihr Fahrrad sah war einfach schön. Frühlingsgefühle? Vielleicht, aber so weit würde ich nicht gehen. Noch einmal 20 km später waren wir schon im Gespräch, das leider recht einseitig verlief. Trotzdem möchte ich Ihr dafür danken das Sie im richten Augenblick am richtigen Ort war, um mir, wenn auch unbeabsichtigt, den Anstoß zum Leben zu geben.
Existieren oder Leben – sind zwei grundlegend verschiedene Wege um die uns gegebene Zeit zu verbringen. Was es für einen selbst hießt, muss jeder für sich entscheiden, ich für meinen Teil bin mir sicher einen kleinen Schritt in Richtung Leben gegangen zu sein.
Danke dir.
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