Tour #3 Sellessen – Berlin / Erkner | 152km
Tourbericht – Sellessen, 27.08.2008
Nun habe ich endlich Zeit meinen Touren Blog mit Berichten zu füllen!
Am 27.08.2008 war es endlich soweit, ich entschied mich mit dem Fahrrad bis nach Berlin zu fahren! Schon seit ein paar Monaten testete ich mich, ob ich so eine anstregende lange Tour durchhalten würde. Ich fuhr mehrmals Touren mit einer Länge von ca 100 km und nach der ersten 180 km langen Tour wusste ich dass ich es bis nach Berlin schaffe! Es sollten ja nur 200 km werden … aber von Anfang an:
>> Diesen Bericht schreibe ich aus der Erinnerung an diese Tour genauso wie ich meine Karten erstellt habe.
Es ist Dienstag Morgen, am 27.08.2008 ca. um 7 Uhr, ich möchte los fahren. Wer mich kennt weis jetzt aus Erfahrung das ich mich zwar bemühe pünktlich zu sein, aber dann doch immer länger brauche, so auch an diesem Dienstag. Los fahre ich also erst 7:30 Uhr, es ist ziemlich frisch, um es genauer zu beschrieben es ist sehr kalt! Das nur ein T-Shirt als Oberbekleidung nicht reicht, merkte ich schon nach den ersten 2 Kilometern, da hieß es erstmal kurzer Stop und Pullover an und weiter geht es. Immer entlang der Westseite der Talsperre Spremberg Richtung Cottbus, das auch mein erstes Ziel war. Die ersten 20 km für diesen Tag waren geschafft, ich war in Cottbus. Kein großer Hit hier bin ich schon oft genug gewesen. Um ohne größere Probleme durch Cottbus zu kommen , folgt man am besten immer dem Verlauf der Spree. Dann nur noch an der Stadthalle vorbei in Richtung Burg (Spreewald) und dann ist man schon so gut wie draußen aus dieser Stadt.
Mein nächstes Ziel: Burg (Spreewald). Also von Cottbus Sielow immer den „Gurken-auf-dem-Fahrrad-Schildchen“ nach, diese kleinen Hinweisschilder kennzeichnen den Gurkenradweg. Von Cottbus aus fährt man ohne große Anstrengungen bis nach Briesen und weiter nach Werben und kommt dann auch schon in Burg an. Flachland wohin das Auge reicht, verschönert wird das Landschaftsbild durch viele kleine Flussarme und viel, nein sehr viel Wald! Nun ab auf dem schnellsten weg nach Lübben bzw. Lübbenau. Eine Kreuzung, die Karte sagt nach links fahren, der Verstand nach rechts um 5 km einzusparen. Problem dabei ist, dass ich nicht wusste wo der kürzere Weg lang führt. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich noch, bisher sind erst 50 km geschafft da kann man ruhig ein paar abkürzen – also rechts lang. Wie sich später herausstellen sollte war das der fatalste Fehler der Tour!
Ich fuhr also nach rechts, erst noch auf einem Waldweg, dann kurz geteert durch eine Siedlung und dann ging der Weg ab auf einen Feldweg. Bis hier nicht weiter schlimm, keine Probleme und es ging zügig vorran. Aber dann kaum 500 Meter gefahren und schon hört der Waldweg auf und der Untergrund ändert sich zu Betonbohlen. Umdrehen wollte ich nicht also Augen zu und durch. Abgesehen von den Schlaglöchern, den doofen Kanten und dem unangenehmen Gefühl am Allerwertesten kaum ich voran wie ne Schnecke. 🙁 Ich wollte einfach nicht glauben das dieser Weg sich über 2 km erstreckt! Das war aber so. Bis ich dann auf eine geteerte Straße kam, kein Plan wo ich bin und meine gute Laune war relativ schwer angekratzt! Mein Orientierungssinn sagte mir ich muss links lang fahren und darum fuhr ich diesmal auch links lang! Das nächste Dorf in Sichtweite, na dann schauen wir doch mal wo wir sind. Alt Zauche – hmm … hier war ich schon mal, damals wollte ich hier hin, heut doch aber nicht!! Verdammt! Das gute an der Sache ist das ich wirklich ein paar Kilometer gespart habe. Der Nachteil: Ich habe viel Zeit verloren! Gut jetzt wird nach vorn geschaut – Berlin ist noch ein Stück entfernt!
Von Alt Zauche geht es nun also auf nach Lübben. Ganze 3,5 km und ich merke was die Betonbohlen angerichtet haben! Ich brauch dringend eine Pause! Ich raste am Ufer des Nordumfluters, trinke etwas Mineralwasser und esse ein Stückschokolade. 200 Meter später war ich am fluchen und fragte mich wer etwas dagegen haben könnte das ich mal ein Stück Schokolade esse? Derjenige verschaffte mir einen schönen platten Reifen! Boa das fand ich nicht lustig! Aufgrund des spezial Schlauches machte es ca. 30 sek „zsch… zsch…zsch“. Der Selbstwiederzuklebende Schlauch flickte das Loch von ganz allein, während ich gemütlich weiter fuhr. Echt Super die neue Technik und ich durfte es testen. 😀 Der Hersteller verspricht auf der Packung das man nach jedem Kilometer wieder aufpumpen muss und dann einen weiteren zu fahren. Ich wollt dies nun testen. Nach 7 km war ich in Lübben und musste noch nicht pumpen super Ding!
Von Lübben ging es dann mit einen zugeklebten Loch im Schlau weiter nach Schlepzig. Ich befand mich nun auf dem Hofjagdweg. Dieser wird durch ein kleines Schild mit einem Wildschwein gekennzeichnet und führt mich von Lübben direkt nach Berlin. Entlang von Zuchtteichen fuhr ich auf befestigten Boden bis nach Schlepzig. ( Bei Regen wird auf dieser Strecke bestimmt viel Schlamm sein, also nicht zum fahren geeignet! )
Von Schlepzig fuhr ich nun auf der L 421 nach Krausnick. Von Krausnick aus nahm ich dann einen unbequemen Waldweg entlang eines Flusses. (Ich dachte das wäre der Radweg was sich aber als falsch erwies.) Trotzdem kam ich irgendwann in Groß Wasserburg an und fuhr dann wieder auf einer Landstraße, durch Köthen nach Märkisch Buchholz. Das ist der einzigste Streckenabschnitt mit ein paar kleinen Steigungen, sonst ist die Strecke insgesamt flach wie ein Babypopo.
Von Märkisch Buchholz führt ein Fahrradweg an der Landstraße nach Halbe und von dort aus dann weiter auf einem Radweg nach Groß Köris. Bis Halbe ging alles gut. Übrigens musste ich meinen Reifen zwischen Märkisch Buchholz und Halbe wechseln, da dieser nach einer etwas längeren Pause doch den Geist aufgab. Trotzdem hervorragende Leistung aus 1 km (Herstellerangabe) wurden 60 km (Test Ergebnis) ohne aufpumpen.
So wie gesagt kam ich gut in Halbe an. Nun erwartete mich das Grauen!!! Ich fuhr ohne Vorahnung auf den Radweg Richtung Groß Köris. Nach ca einem Kilometer dann der Schock: Betonplatten! 3,5 km bis Groß Köris nur Betonplatten es war der Horror, da man nicht vorran kommt, man muss ständig aufpassen nicht in ein Schlagloch zu fahren oder sonst welche scharfen Kanten zu erwischen. Ich dachte nur Gott mach einer das des Aufhört! Ich wurde erhört! Ja ehrlich ich stand plötzlich in Groß Köris die Platten vorbei. Ich freute mir nen drittes **** in den *****.
Königs Wusterhausen ist nur noch 16,5 km entfernt und mit guten schönen Straßenbelag bin ich in ca. einer Stunde da! Alles super der Weg ist schnell gefunden. Es geht vorbei an den letzten Häusern und ich freu mich bald da zu sein. Doch dann das unfassbare, ein Grund zum aufgeben? >>Der Straßenbelag ändert sich von sehr gut in … *wtf* .. verfluchter ******* …. och nö.
Wie ihr sicher erraten habt: Betonplatten! 16 wundervolle Kilometer Betonplatten! Ich war so was wie am Boden zerstört, meine Vision vom schnellen ankommen dahin. 🙁 Wohl oder übel lies ich dann diese 16 Kilometer über mich ergehen. Mehr möchte ich dazu jetzt nicht sagen!
Angekommen in Königs Wusterhausen ging es dann weiter in Richtung Erkner, wo ich schon am S-Bahnhof erwartet wurde. Denn Weg fand ich dank ausreichender Beschilderung ziemlich schnell. Und so kam ich heil an. Nach guten 149 km. Mich empfing mein Onkel der nicht wirklich daran gedacht hatte das ich diese Strecke schaffen würde. Ich war einfach glücklich, dass gesund und munter angekommen bin, ohne große Probleme.
Nun folgten noch 3 km bis zu meinem Übernachtungsplatz und damit endet meine anstrengendste Tour im Jahr 2008.
So genug geschrieben! Ein Hinweis zum Schluss: Die Rechtschreibfehler sind zur Belustigung der Leser eingebaut worden!
Bis zum Sommer 2009 wenn ich mit Freunden diese Tour wiederhole.
Euer Tim
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